Schlankheitsmittel: Gefahr durch Synephrin

2022-09-23 08:42:00 By :

Die Einnahme von Schlankheits- und Sportlerpräparaten, die Synephrin in Kombination mit Coffein enthalten, können zu unerwünschten kardiovaskulären Wirkungen führen. Die Tagesdosis sollte 6,7 mg Synephrin nicht überschreiten. Zu diesem Ergebnis kommt das  Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Stellungnahme. Eine Reihe von Fallberichten zeige, dass die Einnahme gefährliche Folgen haben kann, die von Herzinfarkt, Kammerflimmern, Tachykardie bis hin zu arterieller Hypertension reichen. Ein bis dahin gesunder 24-jähriger Bodybuilder, der ein Kombinationspräparat zusammen mit einem Energydrink eingenommen hatte,  starb nach dem Training an einem Herzinfarkt.

Synephrin ist ein Pflanzeninhaltsstoff, der unter anderem in der Bitterorange (Citrus aurantium) vorkommt und chemisch mit dem Ephedrin verwandt ist. In Schlankheits- und Sportlerpräparaten ist es meist in Form von Bitterorangenextrakt und in Kombination mit Coffein enthalten. Die beiden Substanzen können dabei in sehr unterschiedlichen Dosierungen vorliegen.

Synephrin und Coffein wirken beide auf das Herz-Kreislauf-System. Bei gleichzeitiger Aufnahme verstärken sie sich gegenseitig, so das BfR. Dies betreffe vor allem das Potenzial, die Herzfrequenz und den Blutdruck zu erhöhen. Um gefährliche Wirkungen zu vermeiden, sollte aus Sicht des BfR die über solche Produkte aufgenommene Dosis von Synephrin nicht die durchschnittliche Menge überschreiten, die man über traditionelle Lebensmittel wir Orangen, Zitronen oder Bitterorangen zu sich nimmt. Die maximale tägliche Dosis sollte daher 6,7 mg Synephrin pro Tag betragen, rät das Institut. Dieser Wert berücksichtige die Tatsache, dass auch über die Nahrung noch, je nach Vorliebe, gewisse Mengen der Substanz aufgenommen werden. Wer gerne Orangensaft trinkt oder Bitterorangen-Marmelade isst, kann auf eine Tagesdosis von bis zu 25,7 mg Synephrin kommen. Einige derzeit im Markt befindliche Präparate mit hohen Synephrin-Dosierungen seien nicht als sicher einzustufen. (ch)

Arzneimittelinteraktionen: Update zu Grapefruit, PZ 05/2013

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